Fotoanleitung zum Basteln einer Figur und einem Tier

In eurer Tüte ist eine Textanleitung zum Basteln. Dazu hier eine Fotoanleitung. Ihr könnt aber auch die Figur anders machen z.B. mit den Haaren. Wenn ihr die Figur fertig gebastelt habt, sendet ein Foto eurer Figur oder Tier an die angegebe E-Mailadresse. Kommt zu dem Theater und Filmtermin in das Wersonhaus nach Terminvereinbarung und spielt mit eurer Figur, Tier das Märchen. Die Tage und Zeit für die Termine werden noch bekannt gegegeben. Wenn Ihr selber nicht kommen könnt zum spielen, dann gebt Ihr eure Figur ab und wir spielen für euch. Danach bekommt ihr eure Figur zurück. Dann wird ein Film mit den Figuren und Tieren gemacht zu dem Märchen und auf der Webseite zu der Kulturwoche gezeigt.

Fotoanleitung Figur: Projekt Kulturwoche


Fotoanleitung Tier: Basteln Projekt Kulturwoche

Märchen zu unserem Projekt

Der vergoldete Prinzapfel

Es war einmal ein armer Bäckerjunge. Er wohnte mit seiner Mutter in einem
kleinen Dorf. In der Bäckerei buken sie Brot für den König.
Dieser wollte mit seiner königlichen Kutsche eine Wanderfahrt unternehmen.
Der König sprach deshalb zu ihnen. „Noch heute breche ich zur Wanderung
auf. Nun beeilt euch doch ein bisschen mit dem Backen.“
„Ja, aber wir wollen nicht gehetzt werden.“ antwortete der Bäckerjunge
ruhig.
Zur selben Zeit ritt Prinz Martin aus dem Nachbarkönigreich auf seinem
Apfelschimmel durch den Wald. Durch die Bäume fielen Sonnenstrahlen und
man hörte die Vögel zwitschern. Auf seinem Weg begegnete er einem
lustigen Trupp von Gauklern, sie waren bunt gekleidet und mit allerlei Tieren
unterwegs.
Schließlich hatte der König sein Brot bekommen, er bestieg die Kutsche und
der Kutscher fuhr los durch den schönen königlichen Wald.
Die Wälder der zwei Königreiche gingen ineinander über. Der Prinz geriet auf
einmal in den benachbarten Teil. Auf einer Waldlichtung legte der Prinz eine
Rast ein. Prinz Martin packte zwei frische Äpfel aus und streichelte das
Pferd. Er hatte Hunger, gab einen Apfel seinem Pferd, und gerade als er in
seinen eigenen Apfel beißen wollte, hörte er ein Rascheln im Gebüsch. Dann
erschien eine alte Frau mit einem schwarzen Raben auf der Schulter. Sie rief
ihm mit schnarrender Stimme zu: „Hey!“ Sonntags ist Hexen Ausgehtag.
„Bist du etwa ein Prinz?“
Der Prinz erschrak und befürchtete Schlimmes.
„Ich könnte dir von meinen Schätzen etwas abgeben.“ bot er der Hexe an.
Plötzlich zuckte ein greller Blitz auf. Ein Gewitter? Die Hexe sprach: „Hitze,
Hitze du bist mir zu fad, drum mach den Apfel vom Prinz golden und hart.“
Ja, der Zauber bewirkte wirklich, dass der Apfel vergoldet wurde. Prinz
Martin versuchte abzubeißen, aber es war vergeblich. Der Apfel war nun von
oben bis unten aus purem Gold.
„Was für ein wunderbares Goldgeschenk!“ Kaum hatte er sich bei der Hexe
bedankt, da erstarrte auch Prinz Martin zu Gold. Das war die Rache der
Hexe, denn eigentlich wollte sie ihn mit dem verzauberten Apfel ärgern.
„Nur ein Liebeskuss kann dich aus diesem Zustand befreien.“, gräßlich
lachend zog die Hexe ab.
Der König, der mit der Kutsche inzwischen auf dem Heimweg war fuhr an
der Unglücksstelle vorbei. „Halt!“, rief der König. Er hatte den goldenen
Prinzen entdeckt. Mit seinen beiden Dienern lud er ihn auf und sie fuhren
weiter zum Schloss.

Noch am Abend sollte der besondere Fund gefeiert werden. Auf dem
Schlossplatz wurden Tische und Bänke aufgestellt, während des Essens
wurde Musik gespielt. Unter lautem Geschmatzt und Geplauder wurden viele
Köstlichkeiten verzehrt.
Wenig später nahte die Postkutsche und brachte einen Brief. Der König las
den Brief. Da stand, Prinz Martin ist als vermisst gemeldet.
„Ist das, äh das goldene Kunstwerk, etwa der Prinz meines geschätzten
Nachbarn?“ Nachdenklich sah sich der König den golden Prinz genauer an.
Was ihm als erstes bekannt vorkam war seine breite Nase und das schmale
Kinn.
„Um Himmels Willen, wir erlösen dich“ rief er aus. Er holte seine Tochter, die
Prinzessin Luisa.
Sie war sehr klein, mit langem braunem Haar und feiner Stimme. „Ich
möchte den Prinz heiraten flüsterte Luisa.“ Sie hatte sich sofort in den
Prinzen verliebt. Behutsam legte sie ihm ihre roten Blutpflaumenlippen auf
den Mund. Nach diesem zarten Kuss wurde alles am Prinzen wieder normal,
nur der Apfel blieb vergoldet.
Er war überglücklich erlöst zu sein und verliebte sich augenblicklich in Luisa.
Liebevoll übergab er der Prinzessin den Apfel und hielt um ihre Hand an.
Dann erzählte er, dass er von einer bösen Hexe verwünscht worden war.
Aus lauter Zorn, dass der Prinz erlöst wurde verursachte die Hexe
Gewitterausbrüche. Es blitzte und donnerte so gewaltig wie noch nie. „Der
Prinz wurde erlöst!“, schrie sie. In ihrer Wut sprang die Hexe wild umher und
plötzlich traf sie einer der Blitze. Da fiel sie tot um.
Am nächsten Tag wurde die Hochzeit bekannt gegeben. Der Bäckerjunge
wurde beauftragt Brot und eine Hochzeitstorte zu backen.
Die Torte gelang ihm so gut, dass er dafür fürstlich belohnt wurde, außerdem
wurde er vom König zum Hofbäcker ernannt. So musste er und seine Mutter
nicht mehr in Armut leben.
Am Sonntag wurde die Hochzeit mit beiden Königsfamilien in großer Pracht
gefeiert. Es waren viele Hofleute eingeladen und die Gaukler machten Späße
und Musik. Prinzessin Luisa hatte bereits den goldenen Apfel bekommen
und Prinz Martin bekam vom König eine eigene goldene Kutsche.
Der Vater des Prinzen schenkte dem Brautpaar ein kleines, feines Schloss.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Alle Rechte bei © Sebastian Junker